(Bild: Agnes Baldauf)
Diese drei Begriffe definieren Verhaltensweisen. Alle drei Verhaltensweisen sind in uns Menschen angelegt. Dabei ist eines dieser drei Grundreaktionsmuster stärker ausgeprägt als die anderen beiden. Diese Ur-Instinkte sind seit der Steinzeit in uns lebendig.
Was das bedeutet ist schnell erklärt: Wenn wir in eine überraschende, unerwartete (Gefahren-) Situation geraten, dann reagiert jeder von uns unterschiedlich. Der eine rennt davon, nimmt sprichwörtlich die Beine unter den Arm, der andere kämpft und wieder ein anderer erstarrt zur Salzsäule. Keine der Reaktionen ist gut oder schlecht – alle konnten lebensrettend sein. Ich sage gerne etwas flapsig: mit einem Säbelzahntiger konntest Du nicht diskutieren – da war eine dieser Reaktionen hilfreich.
Auch wenn die heutigen „Säbelzahntiger“ anders daher kommen, hast Du eine der Reaktionen an Dir selbst vielleicht schon bemerkt: Kennst Du Menschen, die – egal um was es geht – alle Anwesenden nieder redet? Oder Menschen, die direkt laut los brüllen und ihre Ansichten kund tun?
Der moderne Steinzeitmensch sitzt zum Beispiel im Büro. Und wenn so ein brüllender Mensch vor einem steht, reagiert jeder anders. Der eine brüllt zurück – er kämpft also. Ein anderer Typ Mensch zieht sich in sein Schneckenhaus zurück und flüchtet auf diese Art und Weise. Und ein Dritter erstarrt und wartet darauf, dass sich der Sturm wieder verzieht und die Gefahr vorüber ist.
Erkennst Du Dich in einer der Reaktionen wieder? Dann gratuliere ich Dir, denn Du hast eines Deiner Muster erkannt. Und solche uralten Muster helfen uns im Alltag mit uns und anderen Menschen sowie unterschiedlichen Situationen zurecht zu kommen.
Doch was ist, wenn wir in jeder Situation, in die wir geraten, das selbe Muster – zum Beispiel den Kampf – einsetzen? Das würde bedeuten, dass wir, auch wenn es unpassend ist, auf andere einreden oder sie anbrüllen. Oder wir „erstarren“ immerzu und werden dadurch im Beruf immer wieder übergangen oder nicht ernst genommen? Dann ist diese Verhaltensweise hinderlich und schadet uns mehr, als sie hilft. Doch was tun?
Veränderung kann gelingen
Wenn ich weiß, dass mein „typisches“ Verhaltensmuster in bestimmten Situationen für mich gut ist, dann schaue ich mir die Situationen an und belasse diese Reaktion so, wie sie ist. Als nächstes schaue ich mir an, in welchen Situationen ich zukünftig gerne eine andere Reaktion hätte. Du findest sicherlich eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Du ändern willst.
Ein Tipp dazu: Es ist in den wenigsten Fällen erfolgreich, sich ohne Übung direkt dem Chef entgegen zu stellen. Such dir also eine Situation aus, die relativ oft vorkommt und die für Dich zügig änderbar erscheint. Eine Situation, in der Du die Aussicht auf Erfolg relativ hoch einschätzt. Und dann überlege Dir, wie Du zukünftig reagieren und was Du sagen willst. Hast Du bisher einfach alles über Dich ergehen lassen, dann könnte eine Idee sein, dass Du beim nächsten Mal zum Beispiel STOPP sagst und ergänzt: lass mich bitte darüber nachdenken.
Das verschafft Dir zum einen die Luft zum Atmen und du hast die Schockstarre überwunden. Und du gibst Dir die Zeit, die vorher überlegten Antworten zu durchdenken und zu formulieren. Oder es gibt Dir die Zeit, Dich zurück zu ziehen und nachzudenken. Auf jeden Fall hast Du anders als bisher reagiert. Und jeder noch so kleine Schritt ist ein großer Erfolg, um Veränderung zu ermöglichen.
Komm Dir selbst auf die Schliche und Veränderung ist möglich.