Wer bin ich?

(Bild: Agnes Baldauf)

Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, gib ihm Macht, soll Abraham Lincoln gesagt haben.

Ich habe den Eindruck, dass wir dies aktuell ganz deutlich sehen. Dabei spiele ich noch nicht einmal auf die Politiker ausschließlich an. In vielen Gespräche höre ich zum Beispiel, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter unter Druck setzen – nur weil sie es können. Wo bitte sind Betriebsräte oder Gewerkschaften?

Ich höre von Altenheimen, in denen den alten Menschen scheinbar „die Pistole auf die Brust gesetzt wird“ mit der Androhung: lass Dich impfen, sonst darfst Du keinen Besuch mehr empfangen.

Was sind das für Menschen, die sich so gegenüber unseren Älteren verhalten?


Gelten die (Grund-) Gesetze nicht mehr? Wenn die (Grund-)Rechte ausgesetzt sind – wann werden sie wieder aktiv werden können?

Gibt es noch so etwas wie Menschlichkeit und Mitgefühl?

Wie würdelos wird mit Menschen inzwischen umgegangen? Mir kommt es so vor, als würden kalte, herzlose Roboter nur noch irgendwelche Vorgaben abarbeiten und als hätten die Menschen völlig vergessen, wofür sie angetreten sind. Wie kann man mit den Menschen für die man eine Fürsorge-Pflicht hat als Arbeitgeber sowie Heimleiter, so umgehen? Wie kann man Unwissenheit oder Abhänigkeiten ausnutzen und Druck ausüben oder blind irgendwelchen Ideologien hinter her laufen?

Ein Satz fällt oft: Follow the money. Geht es wirklich nur noch ums Geld? Sind wirklich so viele Menschen „käuflich“ und desinteressiert an den anderen? Ich frage mich, ob diese Menschen darüber nachdenken, wie sie sich fühlen würden, wenn mit ihnen so umgegangen würde. Es macht mich fassungslos und ich kann nur den Kopf schütteln.

Und dennoch sehe ich wieder das Gute darin. Denn bei all dem üblen Verhalten, sehe ich, dass viele Menschen bemerken, dass gehörig etwas schief läuft. Ich bemerke, dass Menschen anfangen zu hinterfragen und weiter zu denken. Zusammenhänge werden aufgedeckt und Wiedersinniges erkannt.

Für mich wird ersichtlich, dass wir uns deutlich positionieren müssen, wie es mit uns als Gesellscahft weiter gehen soll. Ich sehe eine große Chance darin, dass wir uns selbst prüfen können. Nämlich prüfen darin, was uns wirklich wichtig ist und für welche Werte wir einstehen wollen. Jeder von uns kann sich prüfen: für welche Tätigkeit brenne ich von Herzen und wo bin ich bereit Verantwortung zu übernehmen für mich und meine Entscheidungen. In aller Klarheit und Konsequenz. Wir haben die wunderbare Möglichkeit zu erkennen, wo und mit wem es möglich ist, ein Miteinander ohne (Druck-) Bedinungen zu leben. Wir können uns frei machen von Abhängigkeiten und Druck – für ein freies Leben mit Vertrauen, Zuneigung und liebevollen Beziehungen. Wir haben es in der Hand die Welt zu verändern und aus dem Herzen zu leben.

Wer bin ich?
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