(Bild: Agnes Baldauf)
Wie ihr als Leser wisst, schreibe ich hier meine Gedanken zu bestimmten Themen nieder. Wie ich diese auswähle? In den meisten Fällen ist es so, dass ich einen Gedanken oder einen Impuls habe und daraus entsteht der Text.
Diese kreativen Momente entstehen bei mir sehr häufig dann, wenn ich NICHTS denke.
Dieses „nichts denken“ gelingt mir unter anderem beim Meditieren, unter der Dusche oder beim Spazieren gehen. Dann manifestieren sich Ideen und oft auch Lösungsansätze für Probleme und sie lassen mich nicht mehr los, sondern wollen umgesetzt werden.
So ging es mir auch vor einiger Zeit zum Thema „Spirituell“.
- Denn was bedeutet es, „spirituell sein“?
- Bin ich spirituell?
- Sind alle Menschen spirituell?
- Will ich überhaupt spirituell sein?
- oder als spirituell bezeichnet werden?
Diese Fragen haben mich beschäftigt.
In der heutigen Zeit – aktuell in 2020 – noch mehr als früher. So war ich lange Zeit fast ausschließlich Zahlen-orientiert. Ich hielt Themen wie Reiki, Tarot oder Heilsteine für – nun ja – zumindest schräg. Dennoch kamen viele Menschen auf mich zu, die Unterstützung suchten. Als Gründungsberater hatte ich immer wieder Anfragen von Menschen, die sich mit Meridianen, Energiearbeit und so weiter beschäftigten. Durch meine Arbeit habe ich mich mit diesen Themen beschäftigen müssen, um – wie ich es bezeichnete – vernünftig z.B. bei der Orientierung zur Selbständigkeit oder bei der Erstellung eines Businessplans helfen zu können. Zwar dachte ich (damals) insgeheim, dass sich bei der gemeinsamen Arbeit am Businessplan für solche esoterischen Ideen zeigen würde, dass diese sich als nicht tragfähig herausstellen würden. Doch ich wurde in vielen Fällen eines Besseren belehrt. Viele dieser Menschen „brannten“ für ihre Idee. Sie waren sich sogar sehr bewusst, dass sie bzw. eine eingeschränkte Zielgruppe haben würden. Doch für viele dieser Menschen – vielleicht sogar für die meisten – war das OK und reichte auch rechnerisch zum Leben.
Ich kam ins Grübeln und fing an nachzudenken. Vielleicht ist an der rein materiellen Welt doch nicht alles prima und richtig? Vielleicht gibt es andere Arten von „richtig“? Ich durfte während meinen Tätigkeiten viel lernen. Und ich gebe zu, es dauerte Jahre und viele unterschiedliche Fortbildungen, bis ich meinen Blick über das mir Bekannte hinaus erweitern konnte. Unter anderem durfte ich mit der Zeit erkennen und mich wieder erinnern, dass es viel mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als ich wohl je würde erfassen können. Das machte mich nachdenklich und demütig. Und ich begann mein Weltbild zu erweitern. Zunächst sicherlich unbewusst – denn an der Oberfläche war ich nach wie vor Zahlen-orientiert. Doch es kamen viele neue Impulse bei mir an, die im Unterbewusstsein – wie ich heute weiß – aufgenommen habe und die dort bearbeitet wurden.
Doch was ist nun Spiritualität und spirituell sein? Ich denke, dass jeder von uns einen göttlichen Kern hat und damit spirituell ist. Wir haben es oftmals einfach nur vergessen. So wie ich. Als Kind und Teenager (so erinnere ich mich heute) hatte ich eine intensive Verbindung nach „Oben“. Zum Universum, zu Gott oder wie auch immer es bezeichnet wird. Und ich bin unglaublich dankbar für alle meine „Verirrungen“ und damit Erfahrungen, die ich machen durfte. Nur so kann ich heute sagen, dass ich wieder zu meinem eigenen Kern zurück finden konnte und mich nach wie vor weiter entwickeln darf.
Spirituell sein bedeutet für mich heute in erster Linie „wahrhaftig sein“. Wahrhaftig im Sinne von authentisch – ohne Masken. Ich bin wie ich bin. So zu sein, wie ich bin – das ist meine einzige Aufgabe und hilft mir dabei meine Erfahrungen hier auf der Erde zu machen und meine Aufgaben zu bearbeiten.
Es bestätigt sich für mich immer mehr. Wir alle sind spirituell – also göttliche Wesen. Unsere einzige Aufgabe ist es, das zu sein, was wir sind. Wir dürfen lernen und wachsen. Wir dürfen an unseren eigenen Themen arbeiten und bewusster werden. Wir dürfen miteinander glücklich sein und lachen. Wir dürfen wir sein und das darf uns keiner nehmen.