Im Innen wie im Außen

Bild: Agnes Baldauf

„Ich will von meinem Partner respektiert werden.“
Solche und ähnliche Aussagen kennt wohl jeder von uns.
Wobei das Wort Partner auch durch Kollege, Chef, Kind, Vater, Mutter etc. ersetzt werden kann.

Wie oft fühlen wir uns missverstanden, übergangen, komisch angeschaut oder gar ignoriert?
Obwohl wir uns anstrengen, den anderen zuhören und Verständnis zeigen.

Es ist nun einmal wie es ist.
Wir alle haben uns hier auf der Erde eingefunden, um Erfahrungen zu machen. Für mich bedeutet dies, dass wir bestimmte Menschen und Situationen präsentiert bekommen, um mit unseren Fähigkeiten diese Begegnungen und Erlebnisse zu meistern und neue Fähigkeiten zu erlernen bzw. die bestehenden auszubauen.
Das, was wir erleben – zum Beispiel das „nicht respektiert werden“ – gibt uns die Chance genauer hin zu sehen.
–> Was ist wirklich geschehen?
–> Was hat der Dialog, der Mensch, die Situation in mir ausgelöst?
–> Was genau war und ist es, das mir das Gefühl des „nicht respektier seins“ gab?
–> Weshalb ist mir denn der Respekt von diesem Menschen so wichtig?
–> Gilt das nur für diese Situation oder auch für andere Situationen?
–> Was habe ich getan, so dass meine Erwartung Respekt zu verlangen entstanden ist?

Mir hilft es sehr, wenn ich zeitnah – sobald der Ärger und der Frust oder die Enttäuschung abgeklungen sind – das Erlebte zu betrachten.

Und wisst ihr, was oft die Erkenntnis war?
Dass ich nicht für mich und meine Werte, meine Meinung, meine Sichtweise eingestanden bin. Oft habe ich erklärt, mich zu sehr auf das Verständnis für den anderen eingelassen, um eben genau das bei mir und für mich zu vermissen.
Als ich anfing mehr für mich selbst einzustehen und zu kommunizieren, was ich gerade erwarte, empfinde und was mir wichtig ist ohne ständig mich zu erklären oder zu rechtfertigen, veränderte sich etwas.
Und zwar in mir selbst.
Zu Beginn war das ungewohnt, ja zuweilen unbequem und fast nicht auszuhalten.
Doch es zeigte Wirkung.
Auch im Außen.
Den anderen wurden ganz klar Grenzen aufgezeigt. Sie kamen mit ihren bisher bewährten Verhaltensmustern nicht mehr durch.
Und so ergab es sich, dass beide (alle) Beteiligten die Situationen anders handhaben mussten. Das führte zu wahrhaftiger Reflexion und nachhaltiger Veränderung. Zwar oft in kleinen Schritten, doch eben in einem gemeinsamen Vorankommen.

Meine Erkenntnis:
Sobald ich also mir selbst auf die Schliche komme, kann ich im Inneren wie im Äußeren Veränderung bewirken. Und vor allem: mir selbst treu bleiben.

Im Innen wie im Außen
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