(Bild: garten-gg_pixabay_art-2174145_1920)
….. wird passend gemacht und trifft für mich in vielen Belange zu.
So oft begegnen uns Situationen, die nicht richtig rund laufen und die uns stören und nicht gut tun.
Das kann etwas berufliches sein oder etwas privates.
Im Beruf hat ein Kollege immer das letzte Wort. Oder dein Partner lässt die berühmte Zahnpastatube offen stehen.
Vermutlich fallen dir selbst einige gute und treffende Beispiele ein.
Und sehr oft sind wir in diesen Situationen ruhig. Vielleicht sogar zu ruhig? Vielleicht, weil es sich nicht lohnt, ein Fass aufzumachen? Weil wir resigniert haben oder auch weil wir es einfach nicht fassen können, dass sich jemand so oder so verhält.
Ich erlebe selbst immer wieder in Gesprächen, dass ich innerlich mit offenem Mund dastehe, fassungslos bin, ob der Aussagen des Gegenübers. Wenn mir jemand zum Beispiel erzählt, dass er sein Leben gestaltet, frei von Zwängen der Gesellschaft und im nächsten Satz mich bittet, meine Meinung und Ansichten nicht so klar zu äußern, denn die Nachbarn könnten ja komisch reagieren.
Ich gebe zu, dass ich in diesen Momenten mich selbst oft anpasse bzw. angepasst habe – mich passend gemacht habe aus Verständnis und Rücksicht heraus, dem anderen nicht weh zu tun, zu gefallen oder ihm keinen Ärger zu bereiten. Und ich bin auch oft in den Widerstandsmodus gegangen und habe provoziert.
Kennst du diese Art der Reaktion und solch ein Verhalten in deinem Leben?
Und wie fühlst du dich dabei oder vor allem nach so einem Gespräch oder einer Begegnung?
Ich fühle mich damit unwohl. Ich könnte weinen oder schreien.
Es geht mir nicht darum, keine Rücksicht mehr zu nehmen oder dem anderen zu schaden.
Dennoch habe ich gemerkt, dass ich mich verbogen habe – viel zu oft – und die Masken auf dem Gesicht mir fast den Atem nahmen,
Und ist das ein Leben ohne (innere) Zwänge, wenn wir in der „Hab acht Stellung“ sind vor möglichem Gerede der anderen oder vor der Angst, nicht gemocht zu werden?
Ja, mein Gegenüber hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie er es für richtig erachtet und auch, dass er im Frieden mit seinem Umfeld leben kann.
Doch es geht ebenso darum, dass ich das für mich ebenfalls tun kann.
Ich habe für mich erkannt, dass ich eine Art der Authentizität lebe, mit der nur wenige Menschen klar kommen. Denn ich meine, was ich sage. Und damit passe ich nicht in die üblichen Schubladen.
Wie soll sich denn etwas verändern, wenn wir immer wieder den anderen gefallen wollen oder nicht auffallen wollen? Wie können wir als Vorbild Neues kreiieren, wenn wir uns selbst immer zurück halten?
Ich möchte auch nicht mehr „duckmäuschen“ spielen oder im Kampf sein – weder mit anderen noch mit mir selbst.
Noch bin ich mir nicht sicher, was ein guter Weg ist zwischen „Mäuschen“ und „Rebellion“. Doch eines ist mir inzwischen klar geworden. Dass ich es sehr schade finde, wenn die Menschen in ihrer Komfortzone verharrern aus Zwängen und Ängsen heraus, weil das Neue unbekannt ist. Und ich habe erlebt und erlebe es fast schon täglich, dass es lechter wird, Veränderung zu gestalten, wenn ich mir selbst treu bleibe.
Kein Verbiegen mehr, sondern dem anderen meine Vorstellungen darlegen, so dass er selbst eine Vorstellungskraft entwickeln kann, dass und wie es anders sein kann – nämlich schön auf der Sonnenseite des Lebens.