(Bild: Agnes Baldauf)
D I W A = Du Ich Wir Ausgestaltung
Das Prinzip des „Du-Ich-Wir“ habe ich in einem Gespräch vor einigen Jahren gehört und ich meine, es geht zurück auf Stephen R. Covey.
Das Prinzip beschreibt, dass ein Mensch, solange er im „Du-Modus“ ist, kein aktiver und gestaltender Teil einer Gemeinschaft sein kann. Denn dieser Mensch sucht die Schuld immer im Außen und bei Anderen. Er erwartet, dass andere Dinge für ihn erledigen, sich zu seinen Gunsten verändern oder ihm Wege ebnen.
Als Babies und Kleinkinder sind wir alle in diesem Du-Stadium.
Wir brauchen die Eltern und unser Umfeld für unser Überleben und unsere Entwicklung.
- Die Nahrung kommt von der Mutter. Das Sprechen und Laufen lernen wir durch unsere Umgebung.
- Auch den Schutz vor den Unbillen der Welt erhalten wir von Dritten, indem wir ein Bettchen haben und ein Dach über dem Kopf.
- Oder auch, indem uns die Eltern vor Schaden durch Dritte beschützen.
Doch irgendwann sollten wir gelernt haben, selbständig zu sein.
Und für die Grundbedürfnisse – nach Maslow – gelingt es den meisten Menschen. So können wir essen, kochen, einkaufen und für unser leibliches Wohl sorgen. Auch für die berufliche Entwicklung legen wir unsere Grundsteine und suchen uns eine Ausbildung und einen Arbeitsplatz. Solange alles reibungslos für uns läuft, sind wir auch überwiegend der Meinung, dass wir selbstbestimmt sind.
In sogenannten Krisenzeiten jedoch, sind wir schnell dabei, einen Schuldigen zu suchen.
- Der Partner, der nervt
- Der Kollege, der bevorzugt wird
- Der Freund, der mehr Geld verdient
- usw
Wir finden ganz schnell Gründe, warum es andere besser und leichter haben, als wir selbst. Das geht soweit, dass die gesamte Gesellschaft oder einzelne Gruppen Schuld haben, dass die Wirtschaft darnieder liegt oder die Bürokratie so überhand nimmt. So oft höre ich, dass dieses oder jenes nicht geh, weil…….
Ja, es gibt Umstände und Situationen, die sind doof. Der Platzregen setzt ein, während wir den Grill im Garten anzünden. Eine Frist für die Bewerbung zum Traumjob ist abgelaufen. Und so weiter und so fort.
Diese „Du-bist-Schuld-und-gibst-mir-nicht-was-ich-brauche“ Einstellung, bzw. „Die-Umstände-sind-nun-mal-so“ Haltung macht es leicht, sich aus der Aktivität und Verantwortung zu ziehen.
Wir sind alle nicht frei davon. Seien wir da ganz ehrlich mit uns selbst.
Doch wie soll etwas Neues entstehen, wenn wir uns aus der Verantwortung stehlen? Mir fällt dazu ein Sprichwort ein:
Wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt automatisch mit drei Fingern auf sich selbst.
Und auch wenn du dir sagst,
- „Ja aber….. dies oder jenes ist halt so und hindert mich daran, dass…..“ oder
- „Ich würde gerne, wenn…… dies oder jenes anders wäre“
Es gibt für mich einen Satz, der erst einmal Türen öffnet.
„Wenn es so nicht geht, dann geht es anders“.
Und wenn du dir das sagst, dann kannst du anfangen dein Denken neu auszurichten. Du fängst an darüber nach zu sinnieren, was Du selbst anders machen kannst und damit gelangs du in die Eigenermächtigung. Du kommst zu dir und ins „Ich möchte, ich denke, ich tue“.
Es kommt vor, dass du keine Idee hast – in dem Moment, wo Du dir sagst, dass es irgendwie gehen wird. Doch vertraue, dass alleine dieser Gedanke – es geht irgendwie, ich sehe und weiss nur noch nicht wie – dir hilft.
Sobald immer mehr Menschen in die Eigenverantwortung gehen und für sich Dinge ändern, dies mit anderen absprechen und aufeinander zu gehen, entsteht ein anderes Miteinander.
Ich freue mich darauf.