Eine tägliche Übung


(Bild: Agnes Baldauf)

Veränderung geschieht täglich. Du siehst es in der Natur, wenn zum Beispiel die Blumen erblühen und wieder verwelken.

Und so ist es auch bei uns selbst. Tägliche Veränderung. Sie geschieht, ob ich es will oder nicht. So werde ich selbst jeden Tag einen Tag älter. Das kann ich nicht aufhalten.

Doch es gibt auch Veränderung, die bewusst geschieht oder erschaffen werden kann. Im Inneren. In meinem Gedanken und damit schlussendlich in meinem Verhalten. Das bedarf der Übung.

Der erste Schritt ist oft schwerer als man glaubt. Denn ich muss mir meiner Unbewusstheit bewusst werden.

Inzwischen fällt mir jedoch auf, dass sich so vieles verändert hat. Eine Gelassenheit und innere Ruhe und Kraft besteht, wie ich sie früher nie erlebte.
Nun könnte man sagen, das ist die Gelassenheit des Alters. Ja, vielleicht auch das. Doch es ist eben nicht nur dies, aus meiner Sicht heraus. Es ist vielmehr, dass ich Dinge bewusster tue oder eben nicht tue. Meinen Fokus ganz gezielt einsetze. Im Hier und Jetzt.

Die Zeit läd dazu ein. Wir wussten noch nie, was morgen oder nächste Woche auf uns zukommt. Dennoch machten wir Pläne und verließen uns darauf, dass sie genau so funktionierten, wie wir uns das planten. Wir verließen uns darauf, dass unser Arbeitsplatz morgen noch besteht. Darauf, dass am Wochenende dies oder jenes statt findet. Wir hatten schier unglaubliche Angebote, Erlebnisse und Sicherheiten. Und dennoch gab es Menschen, die immer wieder nicht zufrieden oder gar unzufrieden waren. Das Haar in der Suppe fanden. Denn all das, was bisher unser Leben so bereicherte, suchten und fanden wir im Außen. Und das ist eben Illusion – eine Matrix, könnte man sagen.

Ich sage damit nicht, dass Freizeitangebote, Konzerte, Sportevents etc. unsinnig sind oder wenig wertvoll. Ich sage nicht, dass Urlaubsreisen verpönt sind oder das eigene Haus nicht sein darf.

Doch ich lade jeden ein darüber nachzudenken, weshalb der Urlaub, das Haus, das Event etc. so wichtig ist. Wie würdest Du leben – oder was würde es mit dir machen – wenn die Angebote und Sicherheiten im Außen auf einmal weg sind. Oder an Bedingungen geknüpft?

  • Die momentane Zeit lässt Vieles nicht mehr zu. Die Sicherheiten sind weg. Vielleicht noch nicht spürbar für jeden. Doch wer am Ende der Nahrungs- oder Sicherheitskette sitzt, wird ebenfalls betroffen sein. Wenn die Unternehmen in der Stadt weg sind, fallen Steuereinahmen weg und damit haben schlussendlich Behörden, Verwaltungen, Verbände und Kammern ebenfalls kein Budget mehr.
  • Die momentane Zeit fordert Veränderung förmlich ein.  Wir müssen alle neu denken. Wir müssen uns selbst klar werden, was uns wirklich wichtig ist und wie wir leben wollen.
  • Das Ungleichgewicht in der Welt, das wir alle über Jahrzente zugelassen oder auch hingenommen haben, zeigt sich. Die Ungerechtigkeit hinter unserer gemütlichen Fassade und Bequemlichkeit wird offenbart. Das Chaos entwickelt sich, zeigt sich
  • Die Zeit ist reif, in die Eigenverantwortung und schöpferische Kreatitivität und Gestaltung zu gehen.
  • Die Zeit ist reif zu erkennen, dass es keine dauerhaft gültigen Lösungen mehr geben kann und wird, um das Leben genießen zu können. Die Bequemlichkeit eines „das ist halt so“ ist vorbei.
  • Die Zeit ist reif, Neues zu gestalten. Wenn wir das wollen.  Jeder Einzelne. Bedenke: Die Veränderung geschieht so oder so.

Und ja: das ist anstrengend. Es bedeutet, dass Du auf der einen Seite die völlige Freiheit hast, Dein Leben zu gestalten. Es bedeutet allerdings ebenso, dass du dafür jeden Tag wieder und wieder einstehen und neu entscheiden musst.

  • Dies ist die perfekte Zeit für bewusste Veränderung. Die perfekte Zeit, Altes loszulassen und Neues zu gestalten. Für alle, die das wollen. Wir dürfen jeden Tag neu denken, organisieren und vor allem fühlen, was ist für mich stimmig.

Mein Fokus liegt darauf, eine Welt – ein Umfeld zu gestalten – in dem es sich zu leben lohnt. Respektvoller Umgang miteinander. Frieden, Freiheit und vor allem viel Freude.  Für mich bedetuet dies, dass ich meine Verantwortung in die eigene Hand nehme und nicht mehr ans Außen abgebe. An Menschen oder Institutionen und Regierungen, die das Chaos zulassen oder gar befeuern.

Meiner Ansicht nach können und sollten wir uns auf Prinzipien und Werte einigen, die ein Leben in Freiheit und Gerechtigkeit ermöglichen. Die jederzeit überprüft und justiert werden können und sollten, so dass die gesamte Menscheit in Frieden leben kann.

Könnten wir uns zum Beispiel darauf einigen, dass folgende Idee für uns alle gilt: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu?
Dann nüssten wir im Grunde nur jeden Tag danach handeln und alles, was diesen Spruch torpediert, weg lassen.
Die Lösung ist immer einfach. Die Umsetzung der Lösung mag viellicht nicht leicht sein.
Wofür lohnt es sich, jeden Tag aufzustehen, einzustehen und zu leben?

Eine tägliche Übung
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