
Bild: Agnes Baldauf
Doch damit Veränderung gelingt, braucht es Schritte, braucht es das Tun. Das Leben wirbelt nun einmal wild umher. Alleine in der Corona Zeit hat uns zum Stillstand gebracht, uns alles entrissen, um direkt darauf uns alle zu fordern, neu und kreativ zu denken und flexibel zu handeln.
Ein Beispiel dazu ist eine Freundin von mir, die mit ihrer Eventfirma 2020 von 100 auf null ausgebremst wurde. Doch sie hat nicht aufgegeben. 2023 startete sie wieder durch und baute alles wieder auf. 2024 kam wiederum unerwartet ein „Nackenschlag“ – der Vermieter kündigte ihr die Räume. All ihr Herzblut in die Renovierung und Gestaltung, all das Engagement der letzten 12 Jahre war ausgelöscht.
Da hätte sie allen Grund, sich in ihr Schneckenhaus zurück zu ziehen und aufzugeben. Es wäre verständlich. Doch was tut sie? Sie schüttelt sich kurz und kreiert neue Wege – frei nach dem Motto „aufgeben ist keine Option“.
Wenn sich die Umstände ändern – darauf haben wir oft keinen (direkten) Einfluss – dann liegt es an jedem selbst, die Situation zu analysieren und zu betrachten. Dazu gehört, sich selbst darüber klar zu sein, wie man grundsätzlich leben möchte. Welche Grundsätze habe ich? Welche Werte sind mir wichtig? Was ist das Fundament meines Lebens?
Ohne ein Fundament kannst du kein Haus stabil aufbauen. Ohne Wurzeln kann der Baum nicht wachsen.
Wenn du deine Werte und Prinzipien kennst, kannst du diese leben und vor allem auch kommunizieren. Dadurch kann dein Gegenüber, dein Partner, deine Kinder usw. erkennen, was dir in einer bestimmten (der aktuellen) Situation wichtig ist und warum dir das wichtig ist. Das ermöglicht den Beteiligten, dich umfassend zu erfassen und ihre eigene Position darzulegen. (Anmerkung: die Thematiken durch und mit der Kommunikation lasse ich aus).
Wenn beide Positionen, Argumente und Wünsche offen liegen, kann mit der nötigen Flexibilität und Achtsamkeit der Lösungsprozess eingeleitet werden.
Hört sich gut an?
Ich weiss, dass es dennoch nicht immer leicht ist, so vor- und miteinander umzugehen. Denn oft stehen uns unsere Muster, hinderliche Verhaltensweisen sowie das Ego mit all seinen Prägungen, Verletzungen und Erfahrungen im Weg.
Wir sind perfekt unperfekt. Diesen Satz habe ich irgendwann kreiert. Bei vielen führt der Spruch erst einmal zu einem Stutzen. Und dann nimmt der Satz, wenn er „sacken“ konnte, den Druck raus. Den Druck des „Perfektseinmüssens“.
Auch ich übe mich im Loslassen und Durchatmen. Dem anderen zuhören und nicht sofort zu interagieren. Und je mehr ich das übe, desto besser gelingt es mir – selbst in hektischen oder hitzigen Situationen – bei mir zu bleiben.
In Ruhe, Aufmerksamkeit und zu äußern, was ich gerade empfinde und was ich brauche und tun möchte. Das ist dann auch oft für das Gegenüber überraschend – zeigt also Wirkung.
Eine Übung, die mir hilft, nicht automatisiert und vom Verstand alleine gelenkt zu sein, ist die Herzatmung und das reinspüren in das Herz. Hier besuche ich oft die 5. Herzkammer, um mich mit mir und meinem Innersten zu verbinden und so immer mehr und leichter aus und mit dem Herz zu hören und zu sprechen. Vielleicht magst du das ebenfalls versuchen? Du findest u.a. Meditationen dazu. Als erste Info habe ich hier einen Link beigefügt. Such gerne selbst nach dem, was für dich stimmig ist.
5. Herzkammer – Hanish
Ich wünsche dir, dass du so gefestigt in dir selbst wirst und bleibst, dass dich nichts und niemand umwerfen kann. So dass du kreativ, mutig und selbstbewusst mit jeder Situation und Herausforderung tatkräftig und liebevoll umgehen kannst. Wie meine Freundin im Eingangsbeispiel.