
(Bild: Uki_71_pixabay_bird-2724144_1280)
Friedenstüchtig oder Friedensfähig wären die richtigen Begriffe. Denn wenn wir etwas aus der Vergangenheit gelernt haben, dann dass Krieg lediglich Leid, Elend und Trauer hervorbringt und enorme Traumata hinterlässt, die über Generationen wirken.
Exkurs: hier verweise ich auf Sabine Bode und ihre Bücher wie „Kriegsenkel“. Auf YouTube unter anderem hier ein Interview mit ihr https://www.youtube.com/watch?v=pZ1Hb7eRi1A
In der Schule lernte ich viel über den zweiten Weltkrieg und die Gräueltaten. Und was nicht nur in der Schule ständig wiederholt wurde war der Satz „Nie wieder darf von deutschem Boden Krieg ausgehen.“ Ich finde das eine vernünftige und logische Konsequenz nach dem Ende des Krieges.
Ergänzung: Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass von keinem Boden je wieder Krieg ausgehen sollte.
Doch zurück zu Deutschland. Denn 2024 höre ich mit Entsetzen von aktiven Politikern „Deutschland müsse bis 2029 kriegstüchtig sein“. Echt jetzt? Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Die Menschen, die Verantwortung für Deutschland übernommen haben, setzen alles daran, dass dieses Land wieder in Kriege verwickelt wird? Wo bleibt der Aufschrei? Alleine, dass bis zu 80 Mrd Euro für den Verteidigungshaushalt und sogenannte Sondervermögen (was nichts anderes als Sonderschulden sind) angedacht sind, sollte jeden Steuerzahler zum lauten Aufschrei „STOP, ES REICHT“ bringen. Denn es sind die von den Menschen erwirtschafteten Steuergelder, die dazu eingesetzt werden, dass Waffen auf uns gerichtet werden. Dabei ist es völlig egal, welche Waffen oder wo sie (regional) stehen. Krieg trifft alle.
Während Schulen und Straßen verkommen und dringendster Sanierung bedürfen oder auch Pflege und Gesundheit gesund geschrumpft werden, soll Kriegsverhalten gefördert werden?
Sollte Gandhi Recht behalten mit seiner Aussage:
„Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“
Ich hoffe sehr, dass dem nicht so ist.
Doch wie kann es gelingen, die Menschen friedensfähig zu machen?
Dazu gibt es viele verschiedene Ansätze.
Konfliktfähigkeit und Kommunikationsvermögen sind Grundlagen. Menschen dazu bringen über das, was ihnen vorgegeben wird nachzudenken ist wichtig. Dialoge und Diskussionen führen zu können, die unterschiedlichste Ansichten beleuchten, ermöglicht es, dass wir Meinungen auch mal stehen lassen können, ohne gleich zu diffamieren. Wir lernen zu zu hören und zu fragen, um die Denkweise des Anderen besser verstehen zu können, als zu interpretieren. Diskussionsclubs gibt es in Amerika an den Schulen und Colleges. Dort habe ich auch erlebt, dass Menschen sich gegenseitig unterstützen, auch wenn sie unterschiedliche Parteizugehörigkeit haben. Denn sie können diese Themen voneinander trennen. In Deutschland habe ich oft den Eindruck, dass jemand, der eine bestimmte Partei wählt oder zu einem Thema eine bestimmte Ansicht mit Argumenten belegt, direkt in eine Schublade geschoben wird, aus der er nicht mehr raus gelassen wird. Und dann hat man mit „So jemandem“ natürlich nichts zu tun. Auch wenn man vorher hilfsbereit war, gilt man dann schnell als „persona non grata“.
Bildung, die Menschen dazu anhält, selbst zu denken, statt einfach nur „gute Noten zu produzieren“ halte ich daher für grundlegend wichtig. Ebenso die Erkenntnisse, dass das Streben nach Macht und die Profitgier Treiber der Kriegslust sind. Neid auf andere und das Handeln aus dem Mangeldenken heraus, treiben Menschen ebenfalls dazu, anderen etwas wegnehmen zu wollen.
Gandhi wird zitiert mit:
„Es gibt genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier“
Die Menschen zu lehren, dass Zufriedenheit und Glück aus einem selbst entstehen. Wenn man das, was man tut mit Begeisterung tut, ist man erfüllt statt gestresst und gönnt auch anderen, dass sie mindestens ebenso zufrieden und glücklich sind, wie man selbst. Das sind wahre Friedensstifter. Wir sollten viel mehr auf die Talente eines jeden setzen und uns auf die Anerkennung von Individualität besinnen. Wenn wir uns miteinander darum kümmern, dass wir mit Lebensmitteln versorgt sind oder mit den Nachbarn in Frieden leben und uns gegenseitig unterstützen mit unseren Fähigkeiten, dann haben wir einen guten Ausgangspunkt geschaffen.
Das Arbeiten im Garten erdet uns. Dem Nachbarn nicht nur Zucker oder Mehl zu leihen, sondern auch mal gemeinsam an einer Bewerbung oder beim Garage aufräumen zu helfen verbindet. Das habe ich in der sogenannten Corona Zeit erlebt. Dass gemeinsam die Fahrräder flott gemacht wurden oder die Einkäufe für die älteren Mitmenschen erledigt wurden. Da waren trotz aller Beschränkungen fröhliche Gesichter und Gemeinschaften zu erleben.
Zitate von John F. Kennedy:
„Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“
„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung. Keine Bildung.“
Oder nochmals nach Gandhi:
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“
Dem ist nichts hinzu zu fügen.